achtsam sprechen und zuhören

 

Was sind Dialogkreise?

„Seit Jahrtausenden kommen die Menschen im Kreis ums Feuer zusammen, um miteinander zu reden.“ (nach Manitonquat, einem Ältesten der Wampanoag – Indianer, Ostküste USA)

 

Diese uralte Tradition wird heute in vielen Gemeinschaften wiederbelebt, gepflegt und geschätzt.

 

Dialogkreise sind ein Kommunikationsformat:

Menschen setzen sich im Kreis um eine Mitte, die mit Kerze, Klangschale und einem Sprechsymbol gekennzeichnet ist. Sie sprechen und hören einander in einer achtsamen Haltung zu.

 

Was geschieht im Dialogkreis?

  • sich Zeit nehmen – zur Ruhe kommen
  • Raum und Vertrauen haben
  • achtsam sprechen und achtsam zuhören
  • über sich nachdenken – miteinander denken
  • Bewertungen erkennen und hinterfragen
  • alle Meinungen gelten lassen
  • sich selbst und einander begegnen
  • Stille spüren
  • Gemeinschaft erleben – in Beziehung sein
  • Neues zulassen
  • gestärkt werden … jedes Mal einzigartig!

 

Im Dialogkreis lassen wir uns auf bestimmte Achtsamkeiten ein und üben diese. So führt Achtsamkeitspraxis zu einer neuen Haltung mir selbst und den anderen gegenüber, zu einer dialogischen Lebenseinstellung. Auch die Formate des Councils und der Gewaltfreien Kommunikation haben  ähnliche Anliegen.

 

Was sollte im Dialogkreis nicht geschehen:

plaudern, klug reden, im Kreis reden, über andere reden, durcheinander reden, dreinreden, überreden, Reden halten, besser wissen, streiten, argumentieren, diskutieren, überzeugen, abstimmen, zustimmen, verteidigen, …

Dialogkreise sind auch kein Zwiegespräch, Beratung, Supervision, Intervision, eine Selbsthilfegruppe, …

 

WURZELN VON DIALOG, LITERATURAUSWAHL:

Dialog ist Griechisch und bedeutet „durch das Wort“ oder auch „Fließen von Worten“, im Weiteren auch  „Sinn durch Beziehung“.

Dialog hat eine lange Tradition. Wenn wir ihn beim Wortsinn nehmen, dann hat er seine Wurzeln wohl bereits in der Urzeit der Menschen. Im Kreis-Sitzen und Miteinander-Reden  hat mit Sicherheit zur Erfolgsgeschichte menschlicher Gemeinschaften geführt.

 

Hier ein kleiner Einblick, welche Quellen Dialogkreise haben und welche Bücher uns inspirieren:
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Worüber sprechen wir im Dialogkreis?

Die dialogische Haltung erlaubt uns jedes Thema.

Je nach Dialogkreis-Kontext kann der/die DialogkreisbegleiterIn ein Thema in der Einladung vorschlagen oder die Teilnehmenden bringen Ihre Themen in die Mitte.

In gemeinschaftsbezogenen Dialogkreisen  stehen Anliegen der Gemeinschaft im Mittelpunkt, wie z.B. Austausch, Stärkung der Gemeinschaft, Gestaltung von Prozessen,  Umgang mit Konflikten, Entscheidungsfindung, ….

 

Was machen wir als Dialogkreisbegleiter?

  • laden zum Dialogkreis ein
  • gestalten die Rahmenbedingungen
  • moderieren die Einführung
  • vereinbaren Vertraulichkeit
  • öffnen und halten den Vertrauensraum
  • begleiten achtsam den Dialogprozess
  • und sind darüber hinaus gleichwertig im Dialogkreis

 

Mögliche Wirkungen von Dialogkreisen?

  • ich darf so sein, wie ich bin, ich darf echt sein
  • ich fühle mich aufgehoben
  • mein Anderssein wird geschätzt
  • ich lerne mich besser kennen
  • ich begegne den anderen wirklich
  • ich lerne achtsam zu sprechen und achtsam zuzuhören
  • ich bin bereichert vom Wissen, das aus der Gemeinschaft im Kreis entsteht, weil es größer ist, als das Wissen aller im Kreis
  • ich habe und behalte die alleinige Verantwortung für mein Tun und Lassen
  • ich bin bereit, mein Denken zu schulen, zu hinterfragen, Neues zu lernen, zu wachsen, konstruktiver zu kommunizieren und authentischer zu leben